Geschichte


Gründung: 

Im Frühjahr 1925 tat sich eine Gruppe junger, musikliebender Männer zusammen und gründete den Musikverein Werthenbach. Diese Männer waren sich von Anfang an bewußt, welche Opfer mit der Gründung der Musikkapelle von Ihnen verlangt wurden. Man muß bedenken, daß damals bereits der Männergesangverein „Frohsinn“ Werthenbach in voller Blüte stand und die Dorfbewohner den MGV voll unterstützten. Nun galt es, auch die Werthenbacher für die Musikkapelle zu begeistern.

Josef Görg aus Werthenbach war es, der die Gründung der Musikkapelle besonders fördertete. Er bürgte für ein Darlehn, daß der Verein aufnehmen mußte, um Musikinstrumente anschaffen zu können. Jeder Musiker mußte bei Eintritt in den Verein 3,30 Mark Eintrittsgeld bezahlen sowie einen monatlichen Beitrag von einer Mark.

Die Gründer waren:
Josef Büdenbender (Dirigent), Josef Wolf, Josef Hinkel,
Wilhelm Büdenbender, Josef Hoffmann, Robert Kringe,
Eduard Hatzig, Bernhard Hinkel, Fritz Heitze,
Josef Kringe, Heinrich Gräbener und Albert Görg

 

Die ersten Jahre:

Im März 1926 gab Wilhelm Büdenbender, da er geheiratet hatte, den Vorsitz ab. Sein Nachfolger wurde Bernhard Hinkel. Die Kasse wurde bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls durch den 1. Vorsitzenden geführt. Konrad Gräbener wurde zum Kassierer gewählt.

Eine Trommel und ein B-Baß wurden gekauft. Die Trommel hatte man bislang von der Kapelle Walpersdorf geliehen.

Der Dirigent Josef Büdenbender hat in den ersten zwei Jahren die Proben unentgeltlich abgehalten.

Die erste Uniform wurde im Jahre 1928 von Johann Böhmer geschneidert. Zehn Musiker holten diese Uniform auf Fahrrädern am 13. Mai 1928 in Siegen ab.

In diesem Jahr wurde auch das Vereinslokal, bisher Josef Groos, nach Anton Büdenbender in Alt-Werthenbach verlegt.

1929 wurde erstmalig ein Schriftführer gewählt. Die Wahl fiel auf Willi Kringe. In dieser Zeit waren auch die Werthenbacher von der Arbeitslosigkeit betroffen. Man überbrückte die Zeit nicht nur mit Musik, sondern übte, unter dem Spielleiter Josef Kölsch, auch Theaterstücke ein. Die Stücke wurden in den umliegenden Ortschaften mehrfach aufgeführt und fanden guten Anklang.

Im Jahre 1933 war das größte Ereignis der Gesangs-Wettstreit des MGV „Frohsinn“ Werthenbach. Dieses Fest wurde von der Musikkapelle musikalisch umrahmt und man erntete großen Beifall.

In der Zwischenzeit waren die „Böhmerjacken“, so nannte man die Uniformen, die 1928 angeschafft wurden, von Wind und Regen sehr verschlissen und man beschloß, eine neue Uniform zu kaufen. Die komplette Uniform mit Mütze, Koppel und Schloß kostete 935,00 Mark und wurde von Schneidermeister Johann Schäfer aus Irmgarteichen geschneidert. Da auch hier die finanziellen Mittel nicht reichten, veranstaltete man in der Gastwirtschaft Groos ein an sechs aufeinander folgenden Wochenenden stattfindendes Preisschießen. Es wurde ein Erlös von 350,00 Mark erzielt. An dieser Stelle ist anzumerken, daß die Musiker in den ersten Jahren sehr vielseitig waren und sich nicht alleine auf Musik beschränkten.

Bei der Generalversammlung im Jahre 1935 wurde das 10jährige im kleinen Rahmen gefeiert. Außer den Ehrenmitgliedern, dem Ortsvorsteher und seinem Vertreter waren der Schneidermeister Johann Schäfer mit seinen Gesellen geladen.

Da im Zweiten Weltkrieg fast alle jungen Männer zum Militär eingezogen wurden, ruhte die Vereinstätigkeit von 1943 bis 1945. Im Herbst 1945 konnte die Vereinstätigkeit mit elf Musikern wieder aufgenommen werden. Seitdem hat unsere Musikkapelle wieder einen ständigen Aufstieg zu verzeichnen.

Am 2. und 3. September 1950 wurde das 25jährige Jubiläum gefeiert. Es wurden 13 Kapellen eingeladen, sechs nahmen teil. Dechant Neuwöhner aus Lippstadt hielt die Festansprache und nahm die Ehrungen vor. Zum Tanz im Festzelt spielte die Kapelle aus Irmgarteichen.

 

Die Jahre 1950 bis 1975:

Am 2. und 3. September 1950 wurde das 25jährige Jubiläum gefeiert. Es wurden 13 Kapellen eingeladen, sechs nahmen teil. Dechant Neuwöhner aus Lippstadt hielt die Festansprache und nahm die Ehrungen vor. Zum Tanz im Festzelt spielte die Kapelle aus Irmgarteichen.

1954 wurde die neue Gefallenentafel am Ehrenmal eingeweiht. An dieser Feierstunde nahmen die Musikkapelle sowie der Gesangverein teil. Im Jahr 1956 veranstaltete man erstmals in der Gemeinde Werthenbach einen Martinszug. Dieser wurde von der Musikkapelle begleitet und ist heute noch gute Tradition. Die Musikkapelle hatte über Aufträge nicht zu klagen. So wurden jedes Jahr die Prozessionen in Kaan-Marienborn, Keppel, Irmgarteichen und Weidenau gespielt. Das Haincher Schützenfest wurde von 1928 bis 1952 außer in den Kriegsjahren jedes Jahr gespielt. Das Schützenfest in Glashütte stand ebenfalls jedes Jahr auf dem Pragramm.

Ab Herbst 1958 konnten die Proben in die alte Schule verlegt werden. Der Schulneubau im Ortsteil Bahnhof war fertig und so stellte die Gemeinde den Klassenraum im alten Gebäude dem Gesangverein und der Musikkapelle für die Vereinsarbeit zur Verfügung. Im Laufe der Zeit wurde der Raum umgebaut und vergrößert. Für die Kosten der Bestuhlung kamen die Mitglieder der beiden Vereine auf. Im Jahre 1959 übergab der Dirigent und Mitbegründer, Josef Büdenbender, den Dirigentenstab an Werner Grieger aus Netphen. Die Firma Theodor Gräbener hat der Musikkapelle im Jahre 1960 mit einem Darlehn von DM 1.500,00 ausgeholfen, denn es mußte dringend eine neue Uniform angeschafft werden.

Das 40jährige Bestehen wurde am 29. und 30. Mai 1965 auf der Wiese von Ewald Büdenbender und Leo Weber gebührend gefeiert. Zum Kommers waren zwei Musikkapellen, ein Tambourkorps und vier Gesangvereine neben vielen Ehrengästen erschienen. Die Festansprache und Ehrung der Jubilare übernahm unser Vikar Josef Kaufmann. Schirmherr des Festes war Herr Theodor Gräbener. Der frühere Dirigent Josef Büdenbender wurde zum Ehrendirigenten ernannt. Mit dem großen Zapfenstreich endete der Kommers. - Das Fest am Sonntag begann mit einem großen Festzug. Sechs Musikkapellen und zwei Tambourkorps waren beteiligt. Am Schluß vereinigten sich alle beteiligten Vereine und spielten unter Leitung von Werner Grieger die Märsche „Alte Kameraden“ und „Preußens Gloria“.

Im August 1966 hatten wir Besuch aus Grüningen in der Schweiz. Im Verlauf der schönen gemeinsamen Stunden im Gasthof Groos wurden wir zu einem Gegenbesuch eingeladen, der aber leider nicht verwirklicht werden konnte.

Unser Ehrenmitglied, Herr Dr. Oskar Waldrich, verstarb am 22. September 1967. Wir sind Herrn Dr. Waldrich heute noch zu großem Dank verpflichtet, denn er hat der Musikkapelle mehrmals aus finanziellen Nöten geholfen. Es war uns eine ganz besondere Ehre, ihn auf seinem letzten Wege zu begleiten.

Im Jahre 1970 traten wir dem „Deutschen Volksmusikerbund“ bei, wodurch wir in den Genuß einiger Vorteile kamen, zum Beispiel gemeinsamer Vertrag mit der GEMA. In dieser Organisation war unser aktives Mitglied Werner Steiner zehn Jahre 2. Vorsitzender des Kreisverbandes Siegen. Unsere Vereinsstatuten, die 1925 festgelgt wurden und in dieser Festschrift abgedruckt sind, wurden 1971 neu gefaßt. Da sich einiges in den 45 Jahren geändert hatte, war eine Überarbeitung dringend notwendig.

Fritz Nöh übernahm im Mai 1973 das Amt des Dirigenten. Herr Nöh ist Vollblutmusiker. Er hat sich in namhaften deutschen Orchestern sowie sechzehn Jahren Bundeswehr - Musikkorps Koblenz - seine Kenntnisse erworben und Erfahrungen gesammelt. Am 10. Juli traten wir das erste Mal unter seiner Stabführung in der Öffentlichkeit auf. Es war ein Frühschoppenkonzert bei der Gastwirtschaft Groos zu Ehren der französischen Gäste, die auf Einladung des VfL „Westfalia“ Werthenbach über die Pfingstfeiertage in Werthenbach weilten. Es war ein großer Erfolg.

Durch dieses Frühschoppenkonzert wurde die Musikkapelle mit dem VfL „Westfalia“ zu einem Gegenbesuch nach Frankreich eingeladen. Die Vereine nahmen diese Einladung an.

Und so ging die Reise Pfingsten 1974 zusammen mit dem VfL „Westfalia“ mit zwei Bussen nach Villers Outreaux. Der Empfang in Frankreich war großartig und wird allen unvergessen bleiben. Die Besuche werden heute noch durchgeführt, aber in einem kleineren privaten Rahmen.

 

Die Ära Fritz Nöh:

Vom 13. bis 16. Juni 1975 feierten wir unser 50jähriges Jubiläum. 29 Gastvereine konnten wir an vier Tagen begrüßen. Die Schirmherrschaft über das Fest hatte wieder Herr Theo Gräbener übernommen, die Festrede wurde von Herr Josef Decker (Vorsitzender des DVB, Landesteil Westfalen) gehalten. Am Sonntagnachmittag hatten wir einen großen Festzug aufgestellt. So etwas hatte es in Werthenbach noch nicht gegeben. Es kam ein Besucherstrom nach Werthenbach, der alle Straßen blockierte.

Am Festzug nahmen elf Musikkapellen und Spielmannszüge sowie 48 Festwagen und andere Gruppen teil. Als der Festzug sich noch durch den Ort zog, gab es einen wolkenbruchartigen Gewitterregen; sodaß alle Besucher in das schon überfüllte Zelt strömten. Ansonsten hatten wir vier Tage schönes Wetter und es war sehr warm, wodurch der Bierkonsum entsprechend auf 6350 Liter anstieg. Dieses Fest war auch das Kreismusikfest des DVB und eine Demonstration für die Volksmusik.

1977 gaben wir in Marburg im Schloßpark ein Frühschoppenkonzert; dieses Konzert wurde im Hessischen Rundfunk übertragen.

Die Mitglieder der Kapelle legten - besonders in den früheren Jahren - großen Wert auf ihren jährlichen Ausflug. Hier ist eine zweitägige Reise nach Köln im Jahre 1928 besonders zu erwähnen: Samstagnachmittag um 17 Uhr ging es ab Werthenbach, übernachtet wurde im Kolpinghaus in Köln. Sonntagmorgen um 4 Uhr waren alle schon wach, um nichts zu versäumen.

In den 70er und 80er Jahren wurden verschiedene Reisen wie z.B. 4 Tage nach Berlin (1979); 4 Tage Paris (1980); 4 Tage Salzburg und Wien (1981); 4 Tage Zillertal (1986); 4 Tage nach Ramsau am Dachstein (1988) und 4 Tage nach Lindau am Bodensee (1990) unternommen.

Das Jahr 1985 stand ganz im Zeichen unseres 60-jährigen Bestehens, welches wir als großes Musikfest, verbunden mit dem Kreismusikfest des DVB-Ortsverband Siegen, vom 14. - 16. Juni diesen Jahres feierten.

Das Fest wurde mit der Kranzniederlegung am Ehrenmal und einem Festgottesdienst in unserer Kapelle eröffnet. Bei dem anschließenden Festkommers wirkten 10 Gastvereine mit. Die Schirmherrschaft über das Fest hatte wieder Theo Gräbener übernommen. Pfarrer Clemens Becker hielt die Festansprache. Höhepunkt des Abends war der große Zapfenstreich. Auch der Samstag stand ganz im Zeichen des Freundschaftsspielens, so daß wir an diesem Abend 11 Gastvereine begrüßen konnten. Im Anschluß daran sorgten die „Original fidelen Schloßmusikanten“ für viel Stimmung im Zelt.

Der Sonntag begann mit einem großen Frühschoppenkonzert des Werksorchesters der Krupp Stahl AG. Aufgrund des 10-jährigen Bestehens unseres Jugendorchesters stand der Konzertnachmittag unter dem Motto „Jugend musiziert“. Hier stellten sich 9 Jugendchöre u. -orchester der Öffentlichkeit vor. Dieser Konzertnachmittag wurde auszugsweise im Hörfunkprogramm des WDR übertragen.

Am 11.12.1986 fuhren wir auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Paul Breuer nach Bonn und verabschiedeten dort den 10. deutschen Bundestag. Auch das ZDF berichtete im „Heute Journal“ von der Verabschiedung.

Unser früherer Dirigent Werner Krieger verstarb am 07.01.1990 im Alter von 54 Jahren. Er hat von 1959 bis 1973 die musikalische Leitung unserer Musikkapelle übernommen.

Aufgrund des 70. Geburtstags unseres Dirigenten Fritz Nöh gaben wir am 29.09.1990 in der Bismarckhalle in Weidenau zusammen mit unserem Jugendorchester und dem Musikzug Weidenau der „Freiwilligen Feuerwehr Siegen“ ein Konzert.

Unserem Dirigenten Fritz Nöh wurde am 23.10.1991 das Bundesverdienstkreuz für außerordentliche musikalische und ehrenamtliche Tätigkeiten im DVB verliehen. Ende 1991 gab Fritz Nöh aus Altersgründen den Dirigentenstab ab. Er hat 19 Jahre die musikalische Leitung der Musikkapelle übernommen. Da wir ihm zu großem Dank verpflichtet sind, wurde er auf der Familienfeier am 18.01.1992 zum Ehrendirigent unseres Vereins ernannt.

 

Der Verein bis heute:

Am 01.01.1992 übernahm Rudi Hommel aus Lindlar die musikalische Leitung und die komplette Jugendausbildung in unserem Verein. Herr Hommel hat ein Musikstudium mit Hauptfach Trompete absolviert und bekam anschließend eine Festanstellung beim WDR in Köln. Die erste Probe mit unserem neuen Dirigent fand am 07.01.1992 statt.

Unser Ehrenvorsitzender Bernhard Steiner verstarb am 12.07.1993. Im Gründungsjahr 1925 trat er unserem Verein bei und war 40 Jahre aktiv im Verein tätig; davon 22 Jahre als 1.Vorsitzender.

Von 1987 bis 2000 gaben wir jährlich ein Konzert im Schlosshof in Bad Berleburg. Desweiteren gestalten wir jedes Jahr ein Konzert in der Turnhalle der Johannlandschule in Hainchen. Besonders hervorzuheben ist das Konzert unseres 70-jährigen Bestehens, welches wir am 03.04.1995 feierten. Hierfür konnten wir zum einen den Quartettverein „Die zwölf Räuber“ gewinnen und zum anderen unseren Musikkameraden Jörg Brohm, der sich als Solotrompeter der Bundeswehr Big-Band bereits einen Namen gemacht hat.

Aus den letzten Jahren sind die Tagesausflüge zur Bigge, auf verschiedene Weihnachtsmärkte (Dortmund, Limburg, Essen und Frankfurt), nach Duisburg ins Musical „Les Miserables“, nach Mainz in den ZDF-Wintergarten und zum Wurstmarkt in Bad Dürkheim hervorzuheben.

Am 01.04.1996 wurde unser Verein ins Vereinsregister beim Amtsgericht in Siegen eingetragen und erwarb so den Titel „eingetragener Verein“ (e.V.).

Am 17. Oktober 1998 wurde unser Bürgerhaus in Werthenbach feierlich eröffnet. Durch die gute Zusammenarbeit des MGV Frohsinn und der Musikkapelle konnte nach 18-monatiger Bau- und Umbauphase unser Probelokal im Beisein zahlreicher Prominenz der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Damit ist nach der Schließung unseres ehemaligen Vereinslokals Büdenbender ein neuer Treffpunkt in Form des Bürgerhauses entstanden.

In der Katholischen Kapelle Werthenbach wurden im Dezember 1998 durch den Westdeutschen Rundfunk die Aufnahmen für vorweihnachtliche Musikstücke aufgenommen. Das mit mehreren Kamerateams, Toningenieuren, Übertragungswagen etc. angereiste WDR-Team nahm 2 Musikstücke unseres Vereins als vorweihnachtlichen Beitrag für eine Ausstrahlung in der „Aktuellen Stunde“ des WDR 3-Fernsehens auf. Der Beitrag wurde am 16. Dezember1998 ausgestrahlt.

Am 06. März 1999 verabschiedeten wir mit einem Konzert in der Turnhalle der Johannlandschule Hainchen unseren Dirigenten Rudi Hommel. Herr Hommel hat den Musikstil unserer Kapelle komplett umgestellt und auf ein modernes Niveau gebracht. Auch unsere Jugend hat sehr von seinem Einzelunterricht profitiert. Unter seiner musikalischen Leitung haben wir großartige Konzerte gegeben, was u.a. auf sein glückliches Händchen bei der Stückauswahl zurückzuführen ist. Auch an diesem Abend wurde unser Konzert von dem Publikum mit tosendem Beifall gefeiert, so dass Herr Hommel zu später Stunde mit „Standing Ovations“ aus dem Saal begleitet wurde.

Als neuer Dirigent wurde an diesem Abend Marcus Kanzler aus Köln der Öffentlichkeit vorgestellt. Herr Kanzler wirkte während seinem Musikstudium bei der Gründung namenhaften deutschen Orchestern, wie z.B. bei dem „Blechbläserensemble NRW“ und dem „Ensemble BRASSissimo“ mit. Mit Marcus Kanzler wurde ein junger, dynamischer Dirigent verpflichtet.

Am 19. und 20. Februar 2000 wurde eine CD mit professionellen Tonstudiogeräten von unserer Musikkapelle aufgenommen. Das Stück „Elkerlik“ dieser Aufnahme wurde in die Jubiläumsdoppel-CD des Volksmusikerbundes Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Unsere CD ist beim Vorstand der Musikkapelle käuflich zu erwerben.

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Musikkapelle Werthenbach, sowie des 25-jährigen Bestehens des Jugendorchesters, wurde ein großes Zelt auf dem neuem Festplatz in Werthenbach-Bahnhof aufgestellt. Die Feierlichkeiten im Festjahr begannen mit dem Festkommers in der Turnhalle der Johannlandschule am 18. März 2000. Die eigentlichen Festtage vom 01.-04. Juni 2000 hatten allerhand zu bieten. So wurde das Fest am Donnerstag mit der großen hr3 Club-Disco Party mit weit mehr als tausend Besuchern gestartet. Am Freitag folgte ein Freundschaftsspielen mit anschließendem Zapfenstreich. Unvergessen ist auch der Showabend mit den aus Funk und Fernsehen bekannten Ennstal-Spatzen. Die Festtage fanden ihren Ausklang mit dem musikalischer Nachmittag „Jugend musiziert“. Das Jubiläumsjahr fand ihren Höhepunkt und Abschluss mit dem Benefizkonzert mit der Big-Band der Bundeswehr in der Siegerlandhalle bei dem auch unser langjähriges Mitglied Jörg Brohm mitspielte.

Die Stadt Netphen hatte in den Jahren 2002 / 2003, mit aktiver Unterstützung der kulturellen Vereine des oberen Johannlandes, die bestehende Turnhalle der "Johannland-Schule" in Hainchen zu einer "Öffentlichen Begegnungsstätte" umgebaut. An die bestehende Turnhalle, in der bislang unter anderem auch die Konzerte der Musikkapelle Werthenbach stattfanden, wurde eine neue Bühne angebaut und der Eingangsbereich neu gestaltet. Zusammen mit vielen freiwilligen Helfern der anderen Vereine haben auch die Mitglieder der Musikkapelle Werthenbach den Neubau mit vielen Stunden Arbeitsleistung unterstützt. Der Hallenanbau wurde im März 2003 fertiggestellt und damit noch rechtzeitig zu unserem Frühjahrskonzert in diesem Jahr.
Im April 2007 trat Marcus Kanzler nach achtjährigem Wirken von seinem Dirigat aus persönlichen Gründen zurück.

Erfreulicher Weise konnten wir im Folgemonat den jungen, dynamischen Berufsmusiker und Dirigenten Matthias Reißner für unseren Verein gewinnen.

Der Hornist begann seine Karriere beim Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Olpe und absolvierte später seinen Wehrdienst beim Stabsmusikcorps in Siegburg. Nach einem Musikstudium in Düsseldorf erfüllte sich mit der Aufnahme ins Marinemusikkorps Wilhelmshaven der Traum, sein Können zum Beruf zu machen. Nach seinem Einsatz als 1. Hornist im Marinemusikkorps Nordsee in Wilhelmshaven wurde Reißner im Sommer 1996 als Solohornist zum Stabsmusikkorps versetzt. Die Mitwirkung im Bundesjugendorchester und dem Rheinischen Blechbläserensemble sowie seine Tätigkeit an der Musikschule in Wenden und als Leiter des Bläserchores Eslohe runden sein musikalisches Wirken ab.

Im Juni 2008 waren wir zu Besuch im „Kursana Domizil“ in Siegen. Dort gestalteten wir einen musikalischen Frühschoppen. Eine Stunde lang lauschten 30 Bewohner der Senioreneinrichtung einem abwechslungsreichen Konzert. Einer der Bewohner der Einrichtung war unser Ehrendirigent Fritz Nöh. Leider war dies auch der letzte Besuch, denn unser Ehrendirigent Fritz Nöh verstarb am 13. September 2008 im Alter von 87 Jahren. Mit musikalischen Ehren begleiteten wir den Weg zu seiner letzten Ruhestätte auf dem Stockfriedhof in Siegen.

Ebenfalls im Jahr 2008 wurde auf Wunsch unserer Jugendlichen unser Jugendorchester mit dem der befreundeten Musiker aus Salchendorf zusammengelegt. Nun spielen die Jugendlichen beider Kapellen zusammen unter dem Namen „Cravallo Ffortissimo Salchendorf-Werthenbach“. Dies ist nur ein weiteres Indiz unserer engen Freundschaft mit der Musikkapelle Salchendorf. Die jährlichen wechselseitigen Treffen der Kapellen ist der beste Beweis für die enge Zusammenarbeit.

 

Im Jahr 2011 konnte unser kleiner Ort sein 675 jähriges Bestehen feiern. Die Musikkapelle hat das Festjahr an vielen Terminen beleitet. Ein Höhepunkt war sicherlich das Benefizkonzert mit dem Musikkorps der Bundeswehr in der Siegerlandhalle am 17. Mai 2011 unter der Leitung von Oberstleutnant Walter Ratzek. Der Erlös wurde an die DRK-Kinderklinik und das ev. Hospiz im Siegerland gespendet. 

Im Jahr 2012 übernahme Markus Huppertz als neuer Dirigent den Taktstock von Matthias Reißner. 

Nach erfolgreichem Abschluss mit Orchester-Diplom wurde Markus Hupertz im Jahre 1993 zum Gebirgsmusikkorps nach Garmisch-Partenkirchen versetzt, wo er nach insgesamt 12 Jahren seine aktive Laufbahn als Militärmusiker beendete.
Es folgte seine Ausbildung zum Blechblasinstrumentenbauer bei der Firma Musik Alexander in Mainz.
Von März 2012 bis zum Jahreskonzert 2014 hatte er Musikkapelle Werthenbach dirigiert.

Seit April 2015 hat nun Ekkehard Kästel die Leitung der Musikkapelle Werthenbach übernommen.

Nach seinem Abitur 1994 tart Ekkehard Kästel als Grundwehrdienstleistender beim Luftwaffenmusikkorps 2 in Karlsruhe in die Bundeswehr ein. 1996 ging er zum Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr nach Hilden und studierte in Düsseldorf bei Prof. Eckhard Treichel. Seit 1999 ist Ekkehard Kästel beim Musikkorps der Bundeswehr, dem früheren Stabsmusikkorps, als Soloposaunist tätig.


Folgende Vorsitzende haben den Verein geführt.

1925 - 1926 Wilhelm Büdenbender

1926 - 1930 Bernhard Hinkel

1930 - 1932 Fritz Heitze

1932 - 1954 Bernhard Steiner

1954 - 1972 Otto Büdenbender

1972 - 1995 Heinz Gräbener

1995 - 2015 Rainer Berlet

 

2015 - heute Andree Bender

In der Musikkapelle sind 35 aktive Musiker/innen tätig. Außerdem befinden sich 10 Jugendliche zurzeit noch in der Ausbildung. Daher kann sich die Musikkapelle über Nachwuchssorgen nicht beklagen. Möge die Jugend dem Verein treu bleiben, bereit sein Verantwortung zu übernehmen und das Kulturgut Volksmusik zu pflegen.

So wollen wir auch in Zukunft gute Musik machen und das Erbe der Gründer in Kameradschaft fortführen.